Marlen Haushofer hat ihren Roman als Autobiographie ihrer Kindheit bezeichnet. Unsentimental, trotzdem einfühlsam und phantasievoll erzählt sie dicht ineinander verwobene Ereignisse und Eindrücke aus dem Reich der Kindheit, dessen Himmel nirgendwo endet.
Das Buch ist aber noch viel mehr als eine Biographie der Kindheit Marlen Haushofers. Es ist ein sehr weiser und auch philosophischer Roman, in dem es »um nichts geringeres als um Sein oder Nichtsein« geht, wie Marlen Haushofers Biographin Daniela Strigl schreibt. Marlen Haushofer gibt einen tiefen Einblick in die Kinderseele, nicht nur in ihre eigene. Der Roman lebt von der intensiven Wahrnehmung des Mädchens Meta vor allem der Natur und der Literatur. Auch wenn die Sprache einfach und manchmal nüchtern erscheint, also eher einem Kind gerecht wird, zeigt sich durch sie aber auch, wie sehr Marlen Haushofer beim Schreiben ihre Kinderseele wiedergefunden hat und wiederbeleben konnte. Die Sprache des Romans ist sehr bildhaft, poetisch, und es gelingt Marlen Haushofer, unglaublich schöne, innige Bilder heraufzubeschwören.
Himmel, der nirgendwo endet ist das zweite Buch, das die Bildhauerin und Zeichnerin Bronislava von Podewils für den Panima Verlag illustrierte. Es gelingt ihr, auf die sehr detailreich beschreibende, bildhafte Sprache der Autorin Marlen Haushofer eine eigenständige zeichnerische Handschrift zu entwickeln. Formal konzentriert und reduziert auf das blaue Liniengefüge des Kugelschreibers, sind ihre Kompositionen nachvollziehbar textbezogen. Sie hat zwei Bildwelten in diesem Buch zusammengeführt: eine freie und offene motivische Umsetzung und Visualisierung abstrakter Inhalte sowie eine mit viel Zeichenfreude umgesetzte, liebevolle Annäherung an die kreatürliche Welt des Buches.

„In Himmel, der nirgendwo endet wird die kleine und unendliche, in den meisten Menschen verschüttete Welt der Kindheit zauberhaft eingefangen.“
Neue Zürcher Zeitung